Zum Ausbau des Sägenareals und zur Weiterentwicklung der CampusVäre

Zum Ausbau des Sägenareals und zur Weiterentwicklung der CampusVäre

Wir Grüne sehen das Potential der Sägenhallen:

  • die zentrale Lage in der Stadt
  • die unmittelbare Nachbarschaft zur Fachhochschule
  • ihre Vergangenheit als wirtschaftlich wichtigen Standort unserer Stadt

Wir befürworten, dass die Hallen nicht abgerissen werden. Wir befürworten, dass eine neue Nutzung gesucht wird, die zu den Hallen passt, die das Quartier belebt und die allen Menschen, die in Dornbirn leben, zugänglich und von Nutzen ist.

Was wir nicht befürworten, ist die Umsetzung und Priorisierung des Ausbaus einer dieser Hallen um sehr viel Geld, um 5,5 Mio € – in einem dermaßen angespannten Budget.

5,5 Millionen Euro ist eine Menge Geld, erst bis etwa 2040 werden die Investitionskosten, die wir in den nächsten zwei Jahren in den Ausbau der Halle 4 stecken, durch Mieteinnahmen hereingekommen sein – falls überhaupt. Wir bezweifeln, dass angesichts der vielen freien Büroflächen in der Umgebung der Run auf die Büros groß sein wird. Die – im besten Fall – 16 Jahre sind doch ein sehr langer Amortisationszeitraum, den wir uns als Stadt leisten. Und auch danach wird die Halle 4 keine regelmäßige Einnahmequelle der Stadt sein, sondern neue Umbaumaßnahmen und Sanierungen benötigen.

Es wäre sinnvoll, das Projekt sorgfältig zu entwickeln und nicht als erstens einen Bauauftrag zu erteilen, Alle Revitalisierungen von Gewerbegebieten haben mehrere Jahre an sorgfältiger Entwicklung gebraucht für ihre Wiederauferstehung, auch die anderen ehemaligen Textilfabriksareale in Dornbirn. Etwa zwei Jahre mehr würde es brauchen, um klare Ziele und die dazugehörigen Nutzungen mit einer abgesicherten Kostendeckung zu entwickeln.

Wir müssen uns als Stadt auch fragen: was sind unsere Kernaufgaben? Was ist Pflicht und was ist Kür – und der Ausbau der Halle 4 ist im Moment Kür. Prestige-Projekte mit internationaler Strahlkraft sind gut, sie helfen uns aber nicht dabei, unsere alltägliche Arbeit zu machen. Die Arbeit, die wir als Kommunen verpflichtet sind zu tun: z. .Schulen zu sanieren, zeitgemäße Straßenumbauten voran zu treiben oder mehr Kinderbetreuungsplätze zu garantieren und – vor allem – ein verantwortungsvolles Budget zu erstellen, dass sich nicht aus Rücklagen bedient und in den kommenden Jahren unsere Handlungsfähigkeit einschränkt.

Neben den hohen Kosten gibt es aber noch einen zweiten Punkt, der für uns problematisch ist:

Wir Grüne haben uns immer für öffentliche Wettbewerbe eingesetzt. Für den Ausbau der Halle 4 wurde ein Architekturbüro ohne Absprache mit den zuständigen Gremien die Planungs- und Entwicklungsarbeit aufgenommen. Eine sehr zeitintensive Planung wurde in den letzten Jahren initiiert – ohne politische Zielsetzung, ohne Prozesseinsicht. Der Fokus auf Nachhaltigkeit im Bau ist begrüßenswert und zeitgemäß, aber ganze tragende Bauteile mit einem enormen Energieaufwand zu entfernen, passt da nicht wirklich dazu. Der vorliegende Entwurf zeigt einige innovative Ideen mit Werkstätten und an die NutzerInnen anpassbare Räumlichkeiten, aber großteils Büroboxen. Und auf die Nachfrage dieser Büroboxen sind wir gespannt, da in unmittelbarer Nachbarschaft viele Büroflächen leer stehen.

Wir sehen den Baubeschluss zum Ausbau der Halle 4 zum heutigen Zeitpunkt kritisch, weil es kein politisch abgestimmtes Konzept über die Entwicklungsziele der CampusVäre gibt und kein öffentlicher Wettbewerb zum Ausbau der Halle 4 stattgefunden hat. Wir denken, der Umbau der Halle 4 kann günstiger und prozessoffener gestaltet werden.