Sanieren statt Betonieren. Können wir.

Es ist wirtschaftlicher und nachhaltiger Gebäude sorgsam zu sanieren und aufzuwerten, statt sie abzureißen und Ackerflächen zu verbauen.

Sanieren statt Betonieren. Können wir.
Der Kindergarten Langegasse wurde saniert und um eine Gruppe erweitert - sehr gelungen!

Im Jahr 2015 hat Dornbirn erstmals eine klare Siedlungsgrenze erstellt. Diese Grenze soll bewirken, dass sich die Stadt nach innen entwickelt und nicht weiter ins Ried und in die fruchtbaren Flächen im Schwemmfächer der Dornbirner Ach wächst. Schließlich gibt es noch viele unbebaute und wenig genutzte Flächen innerhalb der Siedlungsgrenzen - fast ganz Dornbirn hätte da noch einmal Platz.

Doch der Entwurf des Regionalen Entwicklungsplanes, der bald zum Beschluss anstehen wird, erlaubt drei Öffnungen der Siedlungsgrenze: Das Industriegebiet Bobletten wird nach Westen ins Ried hinaus weiter wachsen. Im Bereich Riedbrunnenstraße soll eine kleine Freifläche dem Siedlungsgebiet zugeschlagen werden. Und zwischen Metro und Autobahn im Gebiet "Hoadlacha", wo die besten landwirtschaftliche Böden liegen, soll es künftig mehr Sportflächen und Industrie geben.

Die Grünen fordern stattdessen eine Entwicklung nach innen und den Erhalt der Landwirtschafts- und Freiflächen. Eine Entwicklung nach innen ist ein klares Ziel der Stadt. Doch weil das nicht so einfach ist, wie immer neue Flächen zu verbauen, wird dieses Ziel nur erreicht werden, wenn es Anreize dafür gibt und nicht ständig neue Flächen zur Verfügung stehen.

Wir brauchen mehr Wohnraum für unsere wachsende Stadt. Doch auch dafür müssen nicht auf alle unbebauten Wiesen Wohnklötze gestellt werden. Damit Wohnen wieder leistbar wird, gilt es, leerstehende und schwach genutzte Gebäude zu sanieren, zu erweitern und zu bewohnen. Mit Hilfe von städtischen Sanierungslotsen können Einfamilienhäuser zu Mehrfamilienhäusern erweitert werden. Sanierungslotsen beraten bei thermischen Sanierungen, beim Umbau von Einfamilienhaus zum Mehrfamilienhaus mit Einliegerwohnung und unterstützen bei der Vermietung: das schafft Wohnraum und Einkommen.

Die Stadt selbst besitzt noch Bauflächen, die den gemeinnützigen Wohnbauträgern für Starterwohnungen für junge Menschen zur Verfügung gestellt werden können.

Die Grünen haben im Mai 2024 die Einführung einer Leerstandsabgabe beantragt, doch der Antrag wurde von ÖVP und FPÖ abgelehnt. Auch eine solche Abgabe würde helfen, mehr Mietwohnungen auf den Markt zu bringen.

In unserer Innenstadt stehen auch zu viele Gewerbeflächen leer. Diese könnten mit kurzfristiger Zwischennutzung durch Kulturschaffende oder Pop-Ups flexibel genutzt werden. Eine sorgsame, vorausschauende Raumplanung sorgt für eine harmonische Weiterentwicklung in der Innenstadt und in den Ortszentren. Hier gibt es viel zu tun!

Besonders wichtig ist es jedoch, dass die Stadt als Eigentümerin ihre eigenen Gebäude gut instand hält. Die Stadt besitzt mehr als 200 Gebäude, sie ist also stetig gefordert. Als Erhalterin der Pflichtschul- und Kindergartengebäude sollte sie für einen tadellosen baulichen Zustand und gute Ausstattung sorgen. Zwar gibt es aufwändige, teure Neubauten - die Grünen wünschen sich in vielen Fällen schlichtere Bauwerke - doch der Erhalt bestehender Schulgebäude wird vernachlässigt und immer weiter verschoben.

Eingangsbereich der Volksschule Oberdorf

Im sorgfältig ausgearbeiteten Schulraumkonzept des Jahres 2009 wird auf jeden Schulstandort eingegangen und insgesamt von einem Rückgang der Schülerzahlen bis 2031 um 17% bezogen auf das Jahr 2007/08 ausgegangen. Doch aktuell geht die Österreichische Raumordnungskonferenz in ihrem Bericht von 2022 von einem Bevölkerungswachstum für Vorarlberg von 9,5% bis 2050 aus (ÖROK-Regionalprognosen 2021 bis 2050, Bevölkerung). Unabhängig davon werden alle Schulstandorte gebraucht. Auch wenn das Allernotwendigste an Reparaturen stets erledigt wird, wäre eine umfassende Sanierung der Volksschulen Oberdorf, Leopoldstraße (geplant für 2019) sowie der Kindergärten Rohrbach und Weißachergasse überfällig.

Der aus Dornbirner Holz errichtete Kindergarten Niederbahn ersetzt eine Containerlösung, ein geglücktes Gebäude Foto: Hanno Thurnher

Alle älteren Standorte benötigen für die Nachmittagsbetreuung und Mittagsverpflegung zusätzliche Räume. Durch die kostspieligen Bauprojekte wie Haselstauden und die geplante Volksschule Forach wird es in den kommenden Jahren im städtischen Haushalt so eng werden, dass es zweifelhaft erscheint, ob der Plan, jedes Jahr einen Schule oder einen Kindergarten zu sanieren, verwirklicht werden kann.

Die Grünen werden sich jedenfalls weiterhin vehement für die Sanierung aller Schul- und Kindergartenstandorte in unserer Stadt einsetzen.