Montag um Sechse... beim Karrensteg
Jeden 1. Montag im Monat treffen wir uns, um Vorhaben und Projekte in Dornbirn vor Ort anzuschauen und zu diskutieren.
Am 8.April um 18:00Uhr trafen wir uns beim Karrensteg nahe der Talstation der Karrenseilbahn. Während viele Menschen - Jung und Alt - über den Steg gingen, der kleine Emil die über uns schwebende Seilbahn bestaunte und natürlich am liebsten mitfahren wollte, wurde über die derzeit laufenden Planungen zum neuen Karrensteg referiert und diskutiert.
Nach über 10 Jahren Vorlaufzeit muss nun unbedingt ganz schnell ein neuer Karrensteg her... Warum man sich immer in so eine Zeitnot manövriert, fragen wir uns jedes Mal.
Man hat erst vor einem Jahr einen Wettbewerb für den Umbau der Talstation abgehalten, er ist entschieden und wird nun nach einigen Änderungen wegen Kostenüberschreitung wahrscheinlich umgesetzt. Und jetzt kommt der Neue Steg dran.
Die Ausschreibung durch die Stadtplanung mit der Tiefbauabteilung sieht einen auf Vier Architekten beschränkten “geladenen” Wettbwerb vor. Natürlich sind es die üblichen Büros. Wir finden das peinlich. Warum man sich hier immer selbst beschneidet, indem man die Ideensuche so einschränkt??
Auf Grund unserer Intervention wurden zumindest 4 zusätzliche Büros eingeladen. Auch wurde eine Kostengrenze eingezogen und die Tonnagegrenze abgesenkt. Ein bisschen besser ist es also geworden.
Die Wettbewerbgrundlagen waren schon bemerkenswert: Eine Fussgänger- und Radbrücke für 7,5 Tonnen Nutzlast – Wozu? Warum muss da ein Kleinlaster mit 7,5to drüberfahren? - in 400m Entfernung ist eine Autobrücke. Für den Winterdienst? Das ist immer die Ausrede.
Es ist nur eine Rad- und Fussgängerbrücke... um 1.632.000,00 Euro.
Auf Grund dieser Befahrbefahrkeit muss (müsste) natürlich auch der Anschluss im Süden an den Rad- und Gehweg so gemacht werden, dass Fahrzeuge auf die Brücke fahren könnten. Das bedeutet, dass das südseitige Ufer, also der Weg um über 1,2m angehoben werden muss: Kosten – 252 000,00 Euro.
Auch wurde in der Ausschreibung die “Materialwahl” offen gelassen. Da stellt sich die Frage, wie eine Holz- eine Stahl- oder eine Betonbrücke miteinander verglichen werden können? Der Preis kann´s nicht sein, denn es gibt ja eine Obergrenze. Und eine Ökologische Betrachtung mittels CO2-Bewertung z.B. ist nicht vorgesehen... Wie einfach der Beschluss, Projekte einem Klimacheck zu unterziehen, ignoriert wird.
Auch die Lage der Brücke kann man hinterfragen. Die Nähe der Talstation mit den Drahtseilen ist nämlich eine Vorgabe, die die Brückenkonstruktion eher einschränkt. Etwas flussaufwärts, beim ehemaligen Schießstand, wäre ebenfalls ein guter Platz für die Brücke.
Unseres Erachtens würde eine Systembrücke “von der Stange” ausreichen, um die Überquerung der Dornbirner Ache für Rad und Zufiussgehende zu überqueren. Da liegen wir bei einem Drittel oder maximal bei der Hälfte der Kosten.
Während Kindergartenplätze fehlen, es an Pädagogischen Personal allerorts mangelt, wichtige Projekte zurückgestellt werden müssen, die frei verfügbaren Mittel im Budget schlicht nicht mehr vorhanden sind, die Sorge besteht, dass der Betrieb mit Krediten aufrechterhalten werden muss, werden solche Projekte mangelhaft vorbereitet, immer unter Zeitdruck durchgedrückt – schade, es könnte so viel besser gehen.
Die auf uns zukommenden Kosten für Klimaanpassung werden ausgeblendet und fliessen in unsere Planungen leider nicht ein.