Es braucht mehr als einen Badesee

Der jüngste Vorstoß der Dornbirner Volkspartei eine Badesee zu errichten wird kritisch von der Fraktionsführerin Juliane Alton kommentiert: "Es braucht mehr!"

Es braucht mehr als einen Badesee
Photo by Walter Sturn / Unsplash

Naherholungsgebiete zu schaffen ist wichtig. Ein Badesee allein ist nicht das Allheilmittel für die heutigen Herausforderungen. Die Stadt ist gefordert

· Plätze der Erholung zurück zu gewinnen,

· das Klima der Stadt durch Baumpflanzungen und mehr öffentliche Gartenflächen  angenehm zu halten,

· asphaltierte Verkehrsflächen zu reduzieren und

· Natur und Artenvielfalt in die Stadt zu holen.

Alton kommentiert die Idee der Dornbirner ÖVP: „Ein Badesee ist eine schöne Idee für die Dornbirner:innen. Doch es braucht mehr, damit Dornbirn seine Attraktivität bewahrt.“

Wir brauchen mehr Flächen zur Erholung

Immer mehr Menschen leben in kleinen Wohnungen ohne Terrasse oder Garten. Hier ist es wichtig, öffentlich zugängliche Parks und Gärten zu schaffen. „Durch die verdichtete Bauweise, wohnen mehr Menschen in Wohnanlagen mit kaum nutzbaren Außenflächen. Wir benötigen, neben einen Badesee, mehr öffentliche Gärten und Wasser im Stadtkern, die der Erholung dienen“, fordert Alton.

Wir brauchen mehr Grün in der Stadt

Ein Badesee am Stadtrand bringt dem Klima in der Stadt nicht viel. Das Grün muss in die Stadt. „Die letzten Tage zeigen uns, mit welchen Temperaturen wir in Zukunft rechnen müssen. Um der Überhitzung vorzubeugen, benötigen wir Bäume, Fassaden- und Dachbegrünungen sowie Wasserflächen. Da müssen wir einen Zahn zulegen“, fordert Alton und wünscht sich: „zukünftig sollten Neubauprojekt einen gemeinsam nutzbaren Dachgarten haben.“

Wir brauchen sanfte Mobilität

Motorisierter Verkehr ist einer der größten Treiber der Klimakrise. Die Zahl der Alltagsfahrten muss rapide sinken, gerade der Berufsverkehr lässt sich gut mit Fahrrad und E-Rad abwickeln, der überwiegende Anteil der Alltagswege ist kürzer als fünf Kilometer. Alton führt aus: „Staufrei und aus eigener Kraft voran zu kommen ist ein angenehmes Erlebnis. Die wenigen Tage mit Regen oder Schneelage fallen da nicht so ins Gewicht.“ Gleichzeitig ist auch die Stadt in der Verantwortung. „Unsere Straßen in der Stadt sind immer noch fürs Auto geplante Straßen, Fuß- und Raderkehr werden als Störfaktoren wahrgenommen, trotzdem braucht auch dieser seinen Platz. Das Verkehrskonzept von 1993 sollte in einem ganz zentralen Punkt endlich umgesetzt werden: Durch Wohngebiet soll mit dem Auto nicht mehr durch- sondern nur noch zugefahren werden können“.

Der Standort wird entscheiden

Das Schwemmgebiet der Dornbirner Ach lässt nicht viele Standorte zu- „Es ist wichtig, dass bestehende Naherholungsgebiete, wie etwas das Möckle erhalten bleiben. Auch die produktiven landwirtschaftlichen Flächen im Schwemmfächer der Ach brauchen wir weiterhin. Es gibt bereits jetzt zu wenig Ackerböden“, so Alton.

Geplante Projekte dürfen nicht verschoben werden

Kritisch wird gesehen, dass nun noch ein Projekt auf die Agenda der Stadt kommt sowie der Zeithorizont. Im letzten Rechnungsabschluss wurde deutlich, dass etliche Projekte nicht wie geplant umgesetzt wurden:

· die Quartiersentwicklung am Bahnhof,

· ein Konzept für sichere Schul- und Kindergartenwege,

· die Zertifizierung als fahrradfreundliche Stadt,

· die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung auf allen landwirtschaftlichen Flächen im Besitz der Stadt.

„Naherholungsgebiete zu entwickeln ist wichtig. Aktuelle Projekte sollten aber nicht unter den Tisch fallen, “ kommentiert Alton und ergänzt: „Außerdem hinterfragen wir den Zeithorizont. Die Bauzeit des Jannersees betrug 7 Jahre.“

Unabhängig vom Badesee können Sofortmaßnahmen bereits nächstes Jahr Wirkung zeigen.  Alton führt aus: „Die von mir schon lange geforderte Baumallee am linken Ufer der Dornbirner Ach zwischen Achmühler und Schmelzhütter Brücke wäre so eine Maßnahme. Auch wenn es banal klingt. Jeder Baum, jeder Strauch und jede Grünfläche hilft, die Lebensqualität in der Stadt zu steigern und unterstützt unseren Anspruch, Gartenstadt zu sein.“