Energie und Kosten sparen: Was die EU-Richtlinie zur Steigerung der Energieeffizienz für Dornbirn bedeutet

Die EU-Richtlinie zur Energieeffizienz verpflichtet die öffentliche Hand, ihren Energieverbrauch jährlich um 1,9 Prozent zu reduzieren. Für Dornbirn, eine Stadt mit mehr als 50.000 Einwohner*innen, tritt diese Verpflichtung schon ab 2026 in Kraft.
Energie sparen heißt Geld sparen. Das knappe Budget und die EU-Effizienzvorgaben sollten wir als Anregung nehmen, die Energieverbräuche besser zu überwachen und Einsparungspotenziale zu heben.
Die öffentliche Hand muss gemäß EU-Vorgabe ihren Gebäudebestand schrittweise zu Niedrigstenergiegebäuden sanieren. Drei Prozent der gesamten Gebäudefläche müssen jedes Jahr saniert werden. Wie genau die Vorschriften der EU umgesetzt werden, wird im Gesetz über Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz des Landes Vorarlberg festgelegt. Aktuell ist dieses in der Begutachtungsphase.
Dornbirn (als Organisationseinheit) verbraucht rund 40 Millionen Kilowattstunden Strom und Wärme und müsste also ab 2026 jährlich rund 760.000 Kilowattstunden einsparen. Wie soll das gehen?
Wichtige Einsparpotentiale liegen sicherlich bei der Abwasserreinigungsanlage, die annähernd so viel Energie braucht, wie alle kommunalen Gebäude zusammen. Für Kläranlagen gilt die Richtlinie zur Behandlung kommunalen Abwassers, die Energieneutralität der Kläranlagen bis 2045 vorgibt. Ebenso ist das Krankenhaus ein großer Energieverbraucher mit Einsparpotezial.

Stadträtin Juliane Alton (Grüne) sagt dazu: “Derzeit wird Klärschlamm noch mit Gasfeuerung getrocknet, die Trocknung wird jedoch noch heuer eingestellt. Auch die Tatsache, dass viel Regenwasser über die Kanäle in der Kläranlage landet statt im Grundwasser, führt zu einem hohen Energiebedarf. Da sind vor allem Grundeigentümer*innen gefragt: Regenwasser vom Dach und von versiegelten Flächen sollte versickern und das Grundwasser speisen, statt den Reinigungsprozess in der ARA zu durchlaufen.“
„Der Energiebedarf des Krankenhauses lässt sich nicht so einfach senken. Doch die Sanierung der Bettengeschoße ist auf jeden Fall notwendig und wird den neuen Standards entsprechen müssen.“
Auch die Straßenbeleuchtung hat Potenzial, sie wird derzeit auf LED-Leuchten umgestellt.
Bis Jahresende 2025 wird die gesamte Stadtbusflotte elektrisch fahren - mit Elektromotoren also, die einen etwa drei Mal so hohen Wirkungsgrad (bis zu 90% Wirkungsgrad!) erzielen wie Dieselmotoren.
In Dornbirn gibt es viele städtische Gebäude, die energetisch saniert werden sollten. Gebäude mit dringendem Sanierungsbedarf sind zum Beispiel die Kindergärten Rohrbach, Weißachergasse, Sala oder die Volksschulen Gütle und Winsau. Oft kann auch durch ein besseres Nutzerverhalten, eine optimierte Einstellung der technischen Anlagen oder kleine Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen sehr viel Energie gespart werden.

Dafür braucht es eine professionelle Erfassung der Daten und natürlich Personal mit genügend Zeitressourcen. Bis Oktober dieses Jahres muss die Stadt ein Gebäudeinventar erstellen, dann soll eine strategische, langfristige Sanierungsplanung entwickelt werden.
Energie einzusparen lohnt sich, es gibt so viele Effizienzschätze in unserer Stadt zu heben, packen wir es gemeinsam an!
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