Eltern in Not – elementarpädagogische Einrichtungen unter massivem Druck
Die Anmeldungen für das Betreuungsjahr 2024/25 für Dornbirner Spielgruppen und Kindergärten laufen auf Hochtouren - leider nicht reibungslos.
„Es kann doch nicht sein, dass beim herrschenden Fachkräftemangel Eltern nach wie vor nicht auf ein umfassendes Kinderbetreuungssystem zugreifen können? Gerade Frauen arbeiten überdurchschnittlich oft als Lehrerinnen oder Pflegerinnen. Wir brauchen sie dringend auf dem Arbeitsmarkt,“ stellt die Grüne Stadträtin Elisabeth Edler fest. Die fehlenden Kinderbetreuungsplätze würden der Gesellschaft, der Wirtschaft und natürlich auch den Frauen schaden. Für die einzelne Frau bedeute die Übernahme der Kinderbetreuung nämlich langfristig drohende Altersarmut.
Was läuft falsch?
Ausreichende Betreuungszeiten und Angebote in Kindergärten und Kleinkindbetreuungseinrichtungen sind in der Wirtschaftsmetropole Dornbirn leider immer noch keine Selbstverständlichkeit. Es fehlt den Eltern an Planungssicherheit. Dadurch ist oft unklar ob sie im kommenden Herbst ihr Stundenmaß in der Arbeit beibehalten können, oder aufgrund der mangelnden Betreuungszeiten nicht oder weniger arbeiten können. Auch die Verpflegung verursacht in manchen Einrichtungen Probleme und erfordert neben den Kosten Mehrarbeit der Eltern.
Fahrplan für die Kleinkindbetreuung
Die Dornbirner Grünen fordern daher für Dornbirn einen klaren Fahrplan für die Kleinkindbetreuung:
- Kleinkinderbetreuung aus einer Hand: Das Anmeldesystem für Kindergärten, Kleinkindbetreuung und Spielgruppen gehört in die Verantwortung der Stadt. Nur so kann der Bedarf zentral geplant und organisiert werden.
- Klare Anmelderichtlinien: Eltern brauchen ein transparentes Anmeldesystem, das betreffend Sprengel, Geschwisterkinder und Zeitangebot nachvollziehbar ist.
- Langfristige Planung: Haltbare Prognosen betreffend die Zahl der zu betreuenden Kinder. Aufgliederung nach Stadtteilen - wo braucht es mehr Kinderbetreuungsplätze?
- Konsequenter Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen für noch nicht schulpflichtige Kinder.
- Dornbirn soll als pulsierender Wirtschaftsstandort Betreuungsplätzen auch für einjährige Kinder bei Bedarf ab 2025 garantieren.
- Es muss für alle ganztägigen Kinderbetreuungsangebote sichergestellt sein, dass es altersgerechtes, gesundes Mittagessen gibt.
Es ist nicht das neue Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz, das die Stadt Dornbirn unter Druck setzt. Die Wirtschaft benötigt die Arbeitskraft der Eltern dringend. Die Mängel im Ausbau der elementarpädagogischen Einrichtungen der Stadt Dornbirn lastet jedes Jahr schwerer auf den Rücken der Eltern. „Während die Verwaltung ihr Bestes gibt, fehlt es an politischer Entschlossenheit. Letztendlich stärkt ein gutes elementarpädagogisches Angebot nicht nur die Wirtschaft und die Familien, sondern ist auch ein notwendiger Beitrag für unsere Kinder. Im chancenreichsten Lebensraum für Kinder eigentlich eine Selbstverständlichkeit,“ schließt Edler.