AUF WIEDERSEHEN - BIS BALD!
Gedanken einer scheidenden Stadträtin

Ich nehme Abschied – nach fast zwei Jahren im Stadtrat. Es war eine intensive, spannende und manchmal auch herausfordernde Zeit. Ich durfte mitgestalten, mitdiskutieren und mitentscheiden – für unsere Stadt und die Menschen hier. Ich bin sehr dankbar für die Begegnungen, die sich daraus ergeben haben, für die Einblicke in wunderbare und zukunftsweisende Projekte. Es war mir eine große Ehre, diese Arbeit für Dornbirn zu leisten!
Bei der Wahl am 16. März 2025 haben wir leider ein Stadtratsmandat verloren. Das schmerzt uns als Dornbirner Grüne und Offene BürgerInnenliste sehr. Denn damit geht wichtiger grüner Einfluss auf Entwicklungen in unserer Stadt verloren. Gerade in Zeiten, in denen es so wichtig wie schon lange nicht mehr ist, die Weichen für ein gutes Leben für alle im Einklang mit der Natur zu stellen, wird eine grüne Stimme weniger im Stadtrat andere Gewichtungen möglich machen und somit auch die Ausrichtung von Projekten verändern - zu Ungunsten der Nachhaltigkeit.
Ich schaue jedoch auch zuversichtlich in die politische Arbeit der nächsten fünf Jahre. Aus drei Gründen:
- Zum Einen haben wir erstmals einen Bürgermeister, der nicht von der ÖVP ist. Das bringt Bewegung in sehr teure Projekte wie der Genusshalle – bei dem niemandem wirklich klar ist wer da was genießen soll, – bei dem überteuerten Volksschulbau in Forach – der aufgrund des sumpfigen Standorts Millionen verschlingt. Und die Priorisierung wichtiger Projekte (Schulsanierungen!) wird möglich. Die Hoffnung aller bisherigen Oppositions-Fraktionen ist groß, dass eine neue Art des politischen Miteinanders im Interesse der Menschen in Dornbirn nun möglich ist! Wir sind gespannt und freuen uns auf die gute Zusammenarbeit!
- Zum Anderen haben wir mit Juliane Alton eine erfahrene und sehr kompetente grüne Gemeindepolitikerin im Dornbirner Rathaus. Ihr großes Wissen ist Gold wert im neuen Stadtrat mit sehr vielen neuen, politisch noch nicht so erfahrenen Köpfen. Es hat sich in den letzten Jahren immer mehr gezeigt, dass viele unserer grünen Ideen von „Spinnereien“ zu allgemeingültigen Entscheidungskriterien für (beinahe) alle Fraktionen geworden sind. Zum Beispiel das Prinzip „Schwammstadt“ – das Regenwässer versickern lässt und viele schattenspendende Bäume im öffentlichen Raum vorsieht – ist nun erstmals in der Marktstraße umgesetzt worden, die Moosmahdstraße folgt. Wir Grüne haben als erste dieses Prinzip in Dornbirn vorgestellt, und es hat fraktionsübergreifend Unterstützung gefunden. Weil es langfristig auch wirtschaftlicher ist, zB. Regenwasser nicht teuer über vergrößerte Kanäle in der Kläranlage zu reinigen, sondern sie nah an Bäumen und Wiesen direkt versickern zu lassen.
- Und drittens geht es so mit vielen Ideen, die wir schon vor Jahren eingebracht haben und die langsam den Weg in eine logische Allgemeingültigkeit finden. Dieses langsam sollte natürlich in Anbetracht der rasanten klimatischen Veränderungen und sozialen Herausforderungen in den Turbo-Betrieb schalten. Dafür werden wir uns weiter mit voller Kraft einsetzen, im Stadtrat mit Juliane Alton, in der Stadtvertretung mit mir, Elisabeth Edler, Samuel Moosmann, Antje Wagner, Wolfgang Juen und Susanne Fritz und mit vielen weiteren grünen Stimmen in den städtischen Ausschüssen.
Ich trete nun in die zweite Reihe in der Dornbirner Gemeindepolitik. Und verbleibe mit großer Dankbarkeit für das Vertrauen und riesen Respekt vor allen Menschen, die ihre Freizeit, ihre Arbeitszeit und Kraft in die Gestaltung unserer Stadt stecken! Demokratie ist ein Wunder, das wir gut pflegen und wertschätzen sollten!
Dem neuen Stadtrat und vor allem dem neuen Bürgermeister Markus Fäßler wünsche ich viel Erfolg in diesen herausfordernden Zeiten, Demut vor dieser Aufgabe und Glück - denn das brauchen wir alle!
Bis bald!
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