Die Dornbirner Stadträtin Juliane Alton über die neuen Fahrradüberdachungen der Stadt.
„Was söll die Wöschständer-Aktion?“ fragte eine Bürgerin. Nun, bei den neu aufgetauchten X-beinigen Metallkonstruktionen rund um den Marktplatz handelt es sich um Fahrradabstellplätze mit Dach.
So etwa schaut ein überdachter Fahrradabstellplatz aus, wie eine Dornbirner Schlosserei ihn baut:
Er steht stabil auch bei Schneelast, ist aus feuerverzinktem Stahl und passt für etwa zehn Fahrräder. Er kostet 6.200 Euro.
Für die Feinspitze der Stadtplanung ist ein solcher Fahrradabstellplatz jedoch nicht edel genug. Man hat sich daher daher selber eine Konstruktion ausgedacht und in den „Kultfarben“ einer bekannten italienischen Fahrradmarke gestrichen.
Er kostet 10.000 Euro pro Stück. Zehn davon wurden aufgestellt – Kostenpunkt 100.000 Euro – ohne die Arbeit für die notwendigen Fundamente. Die Konstruktion steht mit den Grundlagen der Statik ein wenig auf Kriegsfuß, was recht augenscheinlich ist. So sieht es jemand, der von Statik etwas versteht:
Ein Bürger fragte: „Was ist mit dem Ständer vor dem Kleinen Luger passiert? Unter der Schneelast zusammen gebrochen oder wegen Hässlichkeit vernichtet?“ Das ist hart. Denn natürlich benötigen wir viele Abstellplätze für Fahrräder in unserer Stadt: Bei öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Kindergärten, am Südwestende des Bahnhofs, in den Ortszentren und rund um den Marktplatz... Einige davon, vor allem jene bei Schulen und ein größerer in Marktplatznähe, benötigen auch ein Dach.
Doch hätte das radfahrende Volk wohl mit einfacheren Konstruktionen auch das Auslangen gefunden, z.B. aus Gerüststangen mit Wellblechdach – aus Sicht der Statik und der Kosten durchaus zu empfehlen:
So eine Konstruktion kostet fast nichts, sie kann aus günstigen, genormten Bauteilen zusammengesetzt und im Boden verschraubt werden.
Doch wurde offenbar nach dem Motto gehandelt: Warum kostengünstig wenn es auch teuer geht? Es ist ja nur Steuergeld.